> Markergen Aktivität im Querschnitt eines Reisblattes <

Startseite
» Fragen? Antworten!
Unterrichtsmaterial
Laborbilder
Publikationen
Links
Über diese Webseite
Feedback
Suchen
 
> Fragen? Antworten! <


Gibt es biotechnologische Verfahren, die ohne gentechnische Veränderungen des Erbguts von Organismen auskommen?
Seit Jahrtausenden werden verschiedene biotechnologische Verfahren angewendet, die nichts mit der gentechnischen Veränderung des Erbguts von Organismen zu tun haben. Dazu gehört die Herstellung von Brot und Wein mit Hilfe von Hefepilzen. Neben diesen historischen Beispielen gibt es aber auch viele moderne Anwendungen wie zum Beispiel die Gewebekultur, bei der Pflanzengewebe im Labor behandelt wird, um das Pflanzenmaterial von Krankheiten zu befreien. Diese Technik wurde bei der Banane angewendet, die Grundnahrungsmittel und Einnahmequelle von 20 Millionen Menschen in Ostafrika ist. Trotz der Bedeutung dieser Nutzpflanze wird weniger als die Hälfte des potenziellen Ernteertrags erzielt, und auf Grund von Schädlingen und Krankheiten sinken die Erträge seit einiger Zeit stetig. Indem die obersten, von Krankheiten freien Spitzen dieser Pflanzen entfernt und im Labor unter sterilen Bedingungen kultiviert werden, kann sauberes Pflanzenmaterial hergestellt werden. Die Bauern, die dieses saubere Material verwendeten, erzielten um bis zu 50% höhere Erträge und können damit nicht nur ihre Familien ernähren, sondern auch einen Teil der Ernte verkaufen (Link). Diese Technik beschränkt sich nicht auf Bananen, sondern eignet sich für viele Pflanzen. Diese bleiben zwar nicht für immer von Krankheiten verschont, sondern werden im Laufe der Zeit wieder angesteckt. Bevor dies geschieht, erbringen sie aber deutlich höhere Erträge als die ursprünglich verwendeten Pflanzen.Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Diagnostik. Es können "Strassenkarten" der genetischen Information einer Zelle angefertigt werden, die darüber Auskunft geben, welche "Strassen" und "Städte" in der untersuchten Pflanze vorhanden sind, und welche "Strassen" und "Städte" der Pflanze bestimmte Eigenschaften verleihen. Dadurch lassen sich die zur weiteren Verwendung im Züchtungsprogramm geeigneten Pflanzen schneller und einfacher auswählen.Es wurden auch Verfahren zur Überwachung von Krankheiten, Pestizidrückständen und anderen Verunreinigungen mit organischen und anorganischen Stoffen entwickelt, und viele solcher Tests werden bereits eingesetzt. Auf diese Weise können Pflanzenkrankheiten früher erkannt und sofort entsprechende Massnahmen getroffen werden. Dadurch lassen sich die zur Bekämpfung der Krankheit notwendigen Pestizide sparsamer und wirkungsvoller einsetzen. Im Lebensmittelbereich lassen sich mit diesen im Allgemeinen sehr empfindlichen Tests natürliche Toxine, Krankheitserreger und Pestizidrückstände in geringsten Konzentrationen nachweisen.Dank der gentechnologischen Grundlagenforschung konnten ausserdem verschiedene neue Methoden zum Schutz von Pflanzen gegen Krankheiten entwickelt werden. Ein Beispiel dafür ist ein von Eden Bioscience vertriebenes Biopestizid, das ein Harpin-Protein [Wei, 1992] enthält. Dabei wird der Pflanze ein Angriff durch einen Krankheitserreger vorgetäuscht, auf den die Pflanze mit der Aktivierung ihres Abwehrsystems reagiert. Der Schutz gegen Krankheiten ist nur eine Auswirkung dieses Biopestizids – die Pflanze erbringt auch höhere Erträge und grössere Früchte (Link).
Zurück

Interviews mit Forschern
Erfahren Sie mehr über einzelne Forschungsprojekte und die Leute, die dahinterstehen.

Gentechnik im Klassenzimmer
Aufgaben zum Thema Gentechnik, die in den Schulunterricht integriert werden können.

Genomik und Proteomik
Wie man heute die Gene und Proteine eines Organismus untersucht.

Forschungseinblicke
Verfolgen Sie die Arbeit an aktuellen Projekten, z.B. am Weizen, Fadenwurm oder in der Krebsforschung.
!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!