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Schaden Bt-Pflanzen nützlichen Insekten? (Siehe auch "Monarchfalter")
Die Auswirkungen von Bt-Pflanzen wurden für eine ganze Reihe von Insekten, die nicht zu den Schädlingen gehören, sowohl im Labor als auch im Feld untersucht. In einer dieser Studien wurden Marienkäferlarven mit Pollen von Bt176-Mais und zur Kontrolle mit Pollen einer herkömmlichen Mais-Sorte gefüttert. Von den mit Bt-Pollen gefütterten Larven überlebten 69%, von den mit dem Kontrollpollen gefütterten Larven 61% [Pilcher, 1997]. Eine andere Forschungsgruppe untersuchte die Wirkung von Bt 176-Mais auf Blattläuse, welche sich von diesen Maisblättern ernährten, sowie auf einen natürlichen Feind dieser Blattläuse, die Florfliege. In dieser Studie beeinflusste der Bt-Mais weder die Entwicklung der Blattlauslarven noch die Sterblichkeit der Florfliegen in signifikanter Weise [Lozzia, 1998]. In einer weiteren Studie wurden die Auswirkungen von Bt 176-Mais auf räuberische und parasitäre Feinde des Maiszünslers im Feld geprüft. Auch hier wurde zwischen Bt-Mais und herkömmlichem Mais keine Unterschiede festgestellt [Orr, 1997]. All diese Studien zeigten für Bt-Mais keine signifikanten negativen Auswirkungen.In zwei neueren Studien wurde dagegen festgestellt, dass die Entwicklung der Larven des Monarchfalters durch bestimmte Sorten von Bt-Mais (Bt 11 [Losey, 1999] und Bt 176 [Hansen Jesse, 2000]) beeinträchtigt werden kann. Bei diesen Laboruntersuchungen wurden die Monarchfalter-Raupen mit Blättern der Seidenpflanze gefüttert, die entweder mit Pollen von Bt-Mais oder zur Kontrolle mit Pollen von herkömmlichem Mais bestäubt waren. Dabei war die Sterblichkeit derjenigen Raupen höher, die mit Bt-Pollen bestäubte Blätter frassen. Bei beiden Laborstudien wurden allerdings sehr hohe Pollenkonzentrationen verwendet, die ausserhalb eines Maisfeldes nicht vorkommen [Betz, 2000].Eine Feldstudie zu den Auswirkungen von Bt-Mais auf Schwalbenschwanz-Larven ergab keinen negativen Einfluss auf die Sterblichkeit der Raupen. In dieser Feldstudie waren in den meisten Fällen geringere Pollenkonzentrationen als in der Losey-Studie verwendet worden. Es wurde ausserdem eine andere Sorte von Bt-Mais (MON810) getestet, deren Pollen das Bt-Endotoxin in geringerer Konzentration als die Pollen der Hansen-Studie enthält, aber in vergleichbaren Mengen wie die Pollen der Losey-Studie. Auch weitere Nachfolgestudien bestätigen, dass der heute in den USA angebaute Bt-Mais für die Monarchfalter keine Bedrohung darstellt [Oberhauser, 2001][Sears, 2001][Stanley-Horn, 2001]. In einer Reihe weiterer Laborversuche wurden die Auswirkungen von Bt-Pflanzen auf verschiedene Insekten untersucht: die mit Blättern von Bt-Kartoffelpflanzen gefütterte Grüne Pfirsichblattlaus [Shieh, 1994], Marienkäfer, die mit auf Bt-Kartoffelpflanzen lebenden Blattläusen gefüttert wurden [Dogan, 1996], das Verhalten einer parasitären Wespe der Kohlmotte [Schuler, 1999] und zwei Bodeninsekten, die mit Resten von Bt-Baumwolle und Bt-Kartoffeln gefüttert wurden [Yu, 1997]. Keiner der Tests ergab negative Auswirkungen der Bt-Pflanzen auf die Insekten.Zum Einfluss von Bt-Pflanzen auf Insekten, die nicht bekämpft werden sollen, liegen zahlreiche Studien vor. Auf Grund dieser Ergebnisse scheinen Bt-Pflanzen für diese Insekten weniger schwerwiegende Folgen zu haben als die bei konventionellen Pflanzen verwendeten chemischen Pestizide. Die amerikanische Umweltbehörde EPA hält in ihrer Beurteilung Folgendes fest: "Insgesamt weisen die verfügbaren Informationen darauf hin, dass für Monarchfalter, die sich nicht in unmittelbarer Nähe des Feldes befinden, nur eine sehr geringes Risiko besteht." (Link). Dies bedeutet nicht, dass keine einzige Monarchfalter-Larve beeinträchtigt wird, die Folgen dürften jedoch sehr gering sein.Technisch gesehen ist es im Übrigen möglich, die Konzentration von Bt in Maispollen stark zu verringern. Die Bt-Konzentration ist bei den in den USA am häufigsten angebauten Maissorten, MON810 und Bt11, nicht weniger als 40-100 Mal geringer als bei Bt 176, der in der Hansen-Studie verwendeten Maissorte. Dieser Unterschied hängt vorwiegend mit den für die Expression des Bt-Proteins zuständigen regulatorischen DNA-Sequenzen zusammen. Es sind niedrigere Konzentrationen von Bt im Pollen anzustreben, da dies mit einem geringeren Risiko für negative Einflüsse auf Monarchfalter und andere Insekten einhergeht, die nicht bekämpft werden sollen.
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