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Mit gentechnologischen Methoden ist es möglich, ein Gen eines Fisches in eine Erdbeere einzuführen, was bei der klassischen Züchtung nicht der Fall ist. Könnte dies nicht weit reichende Folgen haben?
Viele Vorgänge, die in den Zellen von Pflanzen oder Tieren ablaufen, wie die Vermehrung, die Nutzung von Nährstoffen oder die Aufnahme und Verwertung von Energie, finden auch in menschlichen Zellen statt. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele Gegenstücke menschlicher Gene auch in Zellen von Pflanzen oder Tieren zu finden sind. Ein Beispiel: für die menschlichen Gene, die bei Krebs eine Rolle spielen, wurden entsprechende Gene auch bei der Fruchtfliege Drosophila [Rubin, 2000] gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass wir rund 40-60% unserer genetischen Informationen mit Tomaten und rund 99% mit Schimpansen teilen [King, 1975][Paeaebo, 2001].Alle Gene bestehen aus den gleichen vier chemischen Bausteinen und sind in einer universellen chemischen Sprache geschrieben, die allen Lebewesen gemeinsam ist. Das Gen einer Erdbeere kann einem Fischgen deshalb sehr ähnlich sein, und eine Fischzelle könnte "verstehen", welche Funktion das Gen ausübt. Bei der Einschätzung des Risikos, das mit einer Einführung eines Gens in ein anderes Lebewesen verbunden ist, wird deshalb nicht in erster Linie die Herkunft, sondern die Funktion eines Gens berücksichtigt. Bezüglich der Lebensmittelsicherheit wäre zum Beispiel die Einführung eines Flunderngens unproblematisch, weil das eingeführte Protein bereits seit langem Bestandteil unserer Ernährung ist. Trotzdem wären eingehende Tests zur Gleichwertigkeit und Toxizität erforderlich, um die Sicherheit des Genprodukts im neuen Nahrungsmittel sicherzustellen, da mit dem neuen Wirt möglicherweise deutlich grössere Mengen konsumiert würden.Bisher wurden keine Gene von Tieren oder Menschen in kommerziell angebaute Pflanzen eingeführt. Ein in Tabak [Lee, 1990] und Tomaten (Link) eingeführtes "Gefrierschutz-Gen", das aus einer an tiefe Wassertemperaturen angepassten Flundernart stammt, wurde in Feldversuchen getestet, jedoch bisher nicht in andere Pflanzensorten eingeführt. Das Ziel besteht in der Entwicklung einer weniger kälteempfindlichen Pflanze. Sollte an diesem Ansatz festgehalten werden, müssten verschiedenste Tests zur Umwelt- und Lebensmittelsicherheit durchgeführt werden, um den Einfluss des Gens auf die Pflanze und die Umgebung zu untersuchen.Die Frage, ob ein Austausch genetischer Informationen zwischen völlig verschiedenen Lebewesen durchgeführt werden soll, hängt jedoch nicht ausschliesslich von wissenschaftlichen Argumenten ab. Es ist deshalb möglich, dass zumindest vorderhand auf die Möglichkeit eines Gentransfers von Tieren auf Pflanzen verzichtet wird, da die Konsumierenden gegenüber solchen Vorgängen weit grössere Bedenken äussern als gegenüber einer Übertragung genetischen Materials zwischen zwei Pflanzen oder zwischen Pflanzen und Bakterien [Hoban, 1992].
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