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Gentechnisch hergestelltes Rinderwachstumshormon ist in Europa seit 1994 verboten. Weshalb darf es in den USA immer noch angewendet werden?
Rinderwachstumshormon (auch bovines Somatropin oder BST genannt) ist ein natürlicherweise in Milch vorkommendes Protein, das als Hormon wirkt. Wird es den Kühen ins Euter gespritzt, steigert dies den Milchertrag. Rinderwachstumshormon ist bei Menschen nicht aktiv, und 90% des Proteins werden bei der Pasteurisierung der Milch zerstört, der Rest wird im menschlichen Verdauungstrakt schnell abgebaut. Auch für IL-1 und IL-2, zwei andere Wachstumshormone in der Milch, wurde gezeigt, dass sie – selbst bei leicht erhöhten Konzentrationen – in anderen Säugetieren ihre Wirkung nicht entfalten können [Juskevich, 1990]. Verschiedene Daten weisen darauf hin, dass die Verwendung von Rinderwachstumshormon zur Steigerung der Milchproduktion keine Auswirkungen auf die Qualität der Milch hat. Vor dem Hintergrund dieser Daten ging die FDA in den USA davon aus, dass die Anwendung von BST bei Milchkühen kein gesundheitliches Risiko für die Konsumenten darstellt. Die FDA schreibt deshalb keine Kennzeichnung der Milch von BST-behandelten Kühen vor. Einige Milchproduzenten führen aber eine entsprechende Kennzeichnung auf freiwilliger Basis durch.In Europa ist die Bevölkerung gegenüber Sicherheitsaspekten von Lebensmitteln viel stärker sensibilisiert als in den USA. Für diese Situation mag auch eine Reihe von Lebensmittelskandalen verantwortlich sein, bei denen die Behörden der betroffenen Länder nicht immer angemessen vorgegangen waren. Rinderwahnsinn und Dioxin- Verunreinigungen von Fleisch und Mineralwasser sind nur zwei Beispiele. Ausserdem ist die landwirtschaftliche Situation in Europa und den USA sehr unterschiedlich. Aus diesen Gründen sprach sich die Europäische Kommission für ein Verbot von BST aus. Ausschlaggebend für diesen Entscheid waren möglicherweise die Bedenken von Konsumenten – die allerdings nicht durch entsprechende Daten zur Gesundheit gestützt werden – und der Abbau von Produktionsüberschüssen in der Europäischen Union [Aldhous, 1993][Collins, 1994].
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