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Was geschieht, wenn neu eingeführte Gene auf verwandte Nutz- oder Wildpflanzen übertragen werden?
Die meisten Nutzpflanzen haben irgendwo auf der Welt wildwachsende Verwandte, mit denen sie sich kreuzen können, und der Auskreuzung kam bei der Evolution von Unkräutern und wildwachsenden Verwandten eine wichtige Bedeutung zu [Ellstrand, 1999]. Die Erfahrung, dass die Kreuzung einer Kulturpflanze mit einer verwandten Wildpflanze weit reichende Folgen haben kann, wurde zum Beispiel mit Roggen gemacht. So entstand in Kalifornien auf natürliche Weise aus der Kreuzung von kultiviertem herkömmlichem Roggen mit einer verwandten Wildart ein unkrautartiger Roggen [Sun, 1992], der inzwischen ein ernsthaftes Unkrautproblem darstellt.Selbstverständlich ist auch eine Auskreuzung zwischen GVO-Pflanzen und wildwachsenden Verwandten möglich. Wie auch bei anderen Sicherheitsfragen zu gentechnisch veränderten Pflanzen, hängen die Auswirkungen der Auskreuzung auf die betroffene Pflanze und die Umwelt aber vom Standort und vom eingeführten Merkmal der GVO-Pflanze ab. Mais beispielsweise besitzt in Europa und Nordamerika keine wildwachsenden Verwandten, mit denen er sich kreuzen könnte, während es im Herkunftsgebiet dieser Pflanze wildwachsende Verwandte gibt. Bei einem Anbau von GVO-Mais in Südamerika käme der Art des eingeführten Merkmals deshalb hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Umwelt eine entscheidende Bedeutung zu. So wäre das Umweltrisiko zum Beispiel bei einer Schädlingsresistenz sicher anders zu bewerten als bei einem Gen, das den Nährwert beeinflusst.Bevor in der Schweiz gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden dürfen, müssen mögliche Auswirkungen auf die Umwelt abgeklärt werden. Entsprechende umweltspezifische Daten werden gemeinsam vom Bundesamt für Wald und Landwirtschaft (BUWAL), von der Ethikkommission und der Eidgenössischen Fachkommission für Biologische Sicherheit im Rahmen des Bewilligungsverfahrens geprüft und in die Bewertung des Gesuches miteinbezogen. Die Daten zu möglichen Umweltrisiken stammen einerseits aus Erfahrungen, die mit bereits durchgeführten Feldexperimenten insbesondere im Ausland gewonnen werden konnten. Andererseits werden auch theoretische Überlegungen zu einer Reihe von Aspekten angestellt: zum eingeführten Gen, zur Pflanze, zur Lebensfähigkeit des Pollens und zur Bestäubungsart. Erst wenn kleine Feldversuche erfolgreich abgeschlossen sind, werden die gentechnisch veränderten Pflanzen für einen kommerziellen Anbau in Betracht gezogen. Bis jetzt wurden in der Schweiz aber noch keine transgenen Pflanzen kommerziell angebaut.Ein aktuelles Beispiel eines Gesuchs für einen Feldversuch mit gentechnisch veränderten Pflanzen sind die vom Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich eingereichte Unterlagen im Hinblick auf einen Feldversuch zur Abschätzung der Biosicherheit von transgenem Weizen unter natürlichen Bedingungen.
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