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Welchen Einfluss hat Bt-Mais auf den Menschen?
Lange vor der Entwicklung von Bt-Mais wurde das im Bakterium Bacillus thuringiensis (Bt) enthaltene Toxin zur Schädlingsbekämpfung verwendet. Dabei wurde eine bestimmte Form dieses Bakteriums auf Felder gesprüht, oder es wurden die aus dem Bakterium isolierten Toxin-Kristalle eingesetzt. Deshalb konnten die für eine Zulassung von Bt-Mais in den USA zuständigen Behörden EPA und FDA zur Beurteilung der Sicherheitsrisiken von Bt-Mais für den Menschen auf 20 Jahre Erfahrung mit Bt zurückgreifen.Neben diesen Daten wurden zahlreiche Tests zur Toxizität und zum allergenen Potenzial vieler verschiedener Arten von natürlich vorkommenden Bt-Toxinen durchgeführt und umfassende wissenschaftliche Auswertungen vorgenommen (Link). Auf Grund dieser Daten und des langjährigen Einsatzes von Bt als Pflanzenschutzmittel konnte man davon ausgehen, dass Bt-Mais für den Menschen unbedenklich ist.Eine Ausnahme stellte der "Starlink"-Mais dar, der ein Bt-Gen enthält, das zuvor noch nie eingesetzt worden war und in dieser Form nicht in der Natur vorkommt. Diese neue Bt-Form wurde mit dem Ziel entwickelt, die Wirksamkeit gegen Insekten zu erhöhen, indem das Bt den Verdauungsvorgängen länger widersteht und so den Insekten grösseren Schaden zufügt.Auf Grund dieser Eigenschaft bleibt das Bt aber auch länger im menschlichen Darmtrakt. Diesem Merkmal schenkten die Zulassungsbehörden besondere Beachtung, da es auch auf viele (nicht alle) Allergene zutrifft [Lehrer, 1996]. Proteine, die unbeschadet bis zum Dünndarm gelangen, werden dort häufig vom menschlichen Immunsystem erkannt und können eine allergische Reaktion auslösen. Da Allergien bei Nutztieren selten sind und nicht denselben Stellenwert haben, gaben die US-Behörden Bt-Mais für die Tierfütterung, nicht aber für den menschlichen Verzehr frei. Einer Zulassung für den Lebensmittelbereich müssten weit reichende Sicherheitstests vorausgehen, die belegen, dass das Protein keine allergischen Reaktionen auslöst.Es erwies sich aber als schwierig, beim Transport Maissorten für den Futtermittelbereich einerseits und für den menschlichen Konsum andererseits sauber zu trennen. So wurden im Herbst 2000 in Tacos und anderen maishaltigen Produkten Spuren von "Starlink"-Mais gefunden. Obwohl die EPA inzwischen der Ansicht ist, dass dieses Protein in den geringen Konzentrationen, in denen es in diesen Nahrungsmitteln auftrat, mit grösster Wahrscheinlichkeit keine Allergien auslöst [Hazen, 2000], wurden die Produkte mit Spuren von "Starlink"-Mais freiwillig vom Markt genommen. Das Unternehmen, das diese Maissorte entwickelte, entschied sich in der Folge dafür, die kommerzielle Verwendung einzustellen. Es wird jedoch eine gewisse Zeit dauern, bis das Saatgut und alle Spuren des "Starlink"-Mais vollständig verschwunden sind.Gemäss aktuellen Studien [Bernstein, 1999] können mit Bt-Sporen behandelte Pflanzen (nicht GVO-Nutzpflanzen, die das Bt-Gen enthalten) allergische Reaktionen verursachen. Bei Untersuchungen an Farmarbeitern vor und ein bzw. drei Monate nach dem Besprühen von Pflanzen mit Bt wurden bei einigen Personen Hautsensibilisierungen und Antikörper nachgewiesen, zwei Elemente einer allergischen Reaktion. Bt in Form von Sporen wird seit Jahren insbesondere in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt. Zu den Auswirkungen auf Farmer, die Bt-Mais anpflanzen, liegen keine Daten vor.
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