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Die Lebensmittelproduktion reicht doch eigentlich aus, um alle Menschen zu ernähren. Weshalb braucht es GVO-Lebensmittel?
Tatsächlich wird heute genügend Nahrung für alle Menschen produziert. Es müssen aber einige weitere Punkte berücksichtigt werden. Erstens besteht offensichtlich ein Verteilungsproblem: In Entwicklungsländern verfügen viele Menschen nicht über die Mittel zum Erwerb der vorhandenen Nahrungsmittel, oder die Nahrungsmittel können nicht effizient vom Herstellungsort zu den Menschen gebracht werden. Zweitens stehen in den Industrieländern zwar mehr als genug Lebensmittel zur Verfügung, das hat aber – unabhängig von der Produktionsmethode – seinen ökologischen Preis. Drittens werden im Jahr 2050 laut FAO (Food and Agriculture Organization) zusätzliche 3 Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Von diesen 3 Milliarden Menschen werden 90% in Entwicklungsländern geboren, wo heute bereits 800 Millionen Menschen an chronischer Unterernährung leiden ( Link).Mit der Gentechnologie kann das grundlegende Problem der Lebensmittelverteilung nicht gelöst werden: Dies ist eine politische Aufgabe. Mit der Gentechnologie könnten aber neue Wege zur Linderung des Problems beschritten werden: Bauern in Entwicklungsländern könnten so Randgebiete landwirtschaftlich erschliessen, die heute noch ungenutzt sind, oder die Transportmöglichkeiten durch länger haltbare landwirtschaftliche Produkte verbessern.Durch Fortschritte bei den landwirtschaftlichen Techniken und durch Veränderungen des Erbguts von Nutzpflanzen konnten in den vergangenen Jahrzehnten die Erträge ständig ausgebaut werden. Bei den Möglichkeiten zur Ertragssteigerung durch herkömmliche Methoden stösst man inzwischen jedoch an Grenzen [Brown, 2000]. Es braucht neue Methoden und Arten von Nutzpflanzen, die höhere Erträge bei gleich bleibenden Anbauflächen ermöglichen [Ku, 1999]. Zusätzlich ist ein effizienterer Einsatz von Düngern und organischen Abfällen sowie von Pestiziden erforderlich, wenn der zunehmende Bedarf an Nahrungsmitteln gedeckt und gleichzeitig die Ressourcen und unsere Umwelt geschont werden sollen. Die gezielte Entwicklung und der bewusste Einsatz gentechnisch veränderter Nutzpflanzen zusammen mit anderen nachhaltigen Anbaumethoden leisten dazu einen wertvollen Beitrag.Die Wurzel des Ernährungsproblems ist das Wachstum der Weltbevölkerung: Die Bevölkerung wird – insbesondere in den Entwicklungsländern – in absehbarer Zukunft weiter zunehmen. Dieses Problem lässt sich nicht einfach durch die oben beschriebene Intensivierung der Nahrungsmittelproduktion bewältigen. Selbst bei einer besseren Verteilung der vorhandenen Nahrung wäre ein grosser Teil der Armen noch immer nicht nur unterernährt, sondern auch fehlernährt. Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen beeinträchtigt die Gesundheit und kann ernsthafte Krankheiten verursachen. Weltweit die grösste gesundheitliche Bedeutung haben Vitamin-A-, Eisen- und Jodmangel [Underwood, 1999]. Einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von Mangelernährung könnte die Gentechnologie leisten, indem wichtige landwirtschaftliche Nutzpflanzen wie Reis genetisch so verändert werden, dass sie höhere Vitamin- und Eisenkonzentrationen enthalten [Shintani, 1998][Ye, 2000][Goto, 1999].Aus politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollten diese Nahrungsmittel dort hergestellt werden, wo sie benötigt werden – in den Entwicklungsländern. Eine solche nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln mit hohem Nährwert ist mit zusätzlichen Vorteilen verbunden. Auf diese Weise gewährleistet die Bewirtschaftung des Bodens nicht nur die Ernährung der Familien der Bauern, sondern sie schafft auch eine Einkommensquelle für Arbeiter und Helfer sowie Händler und kleine lokale Verarbeitungsbetriebe [Pinstrup-Andersen, 2000].
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